Schuljahr 1951/52

Neuaufnahmen: keine

Kinderzahlen zu Beginn Knaben Mädchen zusammen
Dodenburg 14 12 26
Heckenmünster 6 9 15
gesamt 20 21 41

Alle sind katholisch.

Die Wahl zum Landtag am 29.4.51 brachte hier keine Überraschung.
Sie stand unter kulturpolitischen Aspekten – eine evtl. Auflösung des Landes Rheinland – Pfalz,das nur durch Diktat der Alliierten geschaffen wurde, keine geschichtlich begründete Einheit darstellt und finanziell zu den zuschußbedürftigen Ländern der Bundesrepublik gehört, war mit Bedacht aus der allgemeinen Debatte gestrichen worden. So konnte die CDU auch diesmal wieder ihren schon fast traditionell gewordenen Sieg in Dodenburg und Heckenmünster davontragen.

Der Schulvorstand hatte in diesem Jahr Gelegenheit, über die Aufteilung von 45 Tagen Ferien zu beraten und sich für einen der 3 seitens der Regierung gemachten Vorschläge zu entscheiden. Möglich war in jedem Falle nur eine Zwei – Teilung. Unser Schulvorstand folgte meiner Anregung und beschloß, die bisherige Aufgliederung in Heuferien und Herbstferien beizuhalten, die sich von früher her als besonders geeignet für die hiesigen Verhältnisse erwiesen hatte.

Von den als vordringlich erkannten Instandsetzungsarbeiten (s.Bericht 1948/49) wurden durchgeführt:

Abdeckung der Dünger- und Aschengrube mit imprägnierten Holzdeckeln, Schutzanstrich aller Außentüren und Fenster.

Für den Anstrich der Fensterläden, für die Beschaffung des fehlenden Heizkessels und die damit zu verbindende Instandsetzung der Zentralheizung und der Badeanstalt, ferner für die Anschaffung einer im Rahmen des Lichtbild – Filmunterrichtes erforderlichen Verdunklungseinrichtung waren auch in diesem Etatjahre keine Mittel vorhanden, da die Gemeinden die Ausbesserung des Wegenetzes für noch vordringlicher hielten.

Bedauerlich ist,daß auch die Instandsetzung der Zentralheizung aus dem Etat gestrichen wurde, zumal dadurch für den Schulsaal ein Großraumofen für rd. 250,-DM beschafft werden mußte. Da die Instandsetzung doch einmal kommen muß, ist dieses Geld für den Ofen gewissermaßen zum Fenster hinausgeworfen. Meine Einwände anläßlich der Etatberatung fanden wohl bei den Gemeinderäten Einsicht und Gehör, jedoch nicht bei dem anwesenden Amtsbürgermeister.

Am 31.8.51 wurden 1 Knabe und 3 Mädchen aus der Schule entlassen.

Die Entlassungsfeier fand im Rahmen des Vorjahres statt.
Die Herbstferien begannen am 15. September und dauerten 4 1/2 Wochen.

Im Sommer hatten die schon jahrelang laufenden Bemühungen der Reichsgraf v. Kesselstatt’schen Verwaltung um den Verkauf des auf hiesiger und auf benachbarten Gemarkungen liegenden Besitzes Erfolg.

Der gesammte Wald in diesem Distrikt fiel an die holzverarbeitende Firma Willi Ruhenstroth aus Gütersloh, die da mit für die Zukunft zum Hauptsteuerzahler der Gemeinden Dodenburg und Heckenmünster geworden ist.

Der hiesige Förster und das Forsthaus gingen mit an diese Firma über. Um auch in Dodenburg ansässig zu sein, erbaute der Firmeninhaber Ruhenstroth unterhalb des Schulergartens am Kirchweg ein Jagdhaus, das er und seine Familienangehörigen für Erholungsaufenthalte benutzen wollen.

Für die Schule sprang beim Bau des Hauses auch ein Nutzen heraus. Von den reichlich angelieferten Fußbodenbrettern konnte ich für ein“ Vergelt’s Gott“ eine genügende Menge erwerben, um daraus den noch fehlenden Fußboden der Schulbühne zu erstellen. Die jetzt vollständige Bühne soll an Weihnachten durch eine größere
Theaterveranstaltung eingeweiht werden.

Am 31.10.1951 war der Herr Schulrat Schaefer aus Wittlich zur Revision in Dodenburg.

Am 2.Weihnachtstage und am 30.12.51 veranstaltete die Schule unter Mitwirkung spielfreudiger Erwachsener aus beiden Dörfern die geplanten Theaterveranstaltungen.Der Reinerlös wurde der Schulkasse zugeführt.

Aufgeführt wurden:

1) „Der Hirte“

ein weihnachtliches Hirtenspiel mit dem Grundgedanken;
„Die Liebe macht so hell die Nacht, die Liebe ist’s,die selig macht, und sie hört nimmer auf.“

2) „SOS – Eisberg“

ein Spiel,das in ungeheuerer Dramatik die letzten Stunden im Leben einer kleinen Gruppe von Menschen aufzeigt, die die Todesfahrt der „Titanik“ über den Atlantik miterleben, jedoch nicht überleben.

Der Besuch der beiden Veranstaltungen,war gemessen an der Einwohnerzahl, sehr gut.

Im Februar und März 1952 hatten die Bauern unserer beiden Dörfer eine fast einmalige Gelegenheit, ihren Besitz zu vergrößern. Alle Ländereien aus dem Kesslstatt’schen Besitz wurden öffentlich in Dodenburg und in Heckenmünster versteigert. Wer es irgend ermöglichen konnte, beteiligte sich an dem großen Ausverkauf. Die Gebote gingen bei günstig gelegenen Parzellen sehr hoch, so daß Preise bis zu 1800 DM pro Morgen erzielt wurden.

Die nicht ausgesteigerten Parzellen wurden von der Firma Ruhenstroth aufgekauft, die sie soweit sie in Waldnähe liegen aufforsten will.

Das Schuljahr 1951/52 schloß am 4.4.1952.

Adam, Lehrer