Schuljahr 1949/50

Mit einer schlichten Entlassungsfeier schloß das Schuljahr 1948/49 am 31.8.49.
Entlassen wurden 3 Knaben und 7 Mädchen. Wegen Verlegung des Aufnahmetermines von  Herbst auf Ostern fanden 1949 allgemein keine Aufnahmen von Schulneulingen statt.

Kinderzahlen Knaben Mädchen zusammen
Dodenburg 15 13 28
Heckenmünster 5 9 14
gesamt 20 22 42

Am 18.11.49 nahm ich die ersten Flüchtlingskinder aus Schlesien in die hiesige Schule auf (2 Mädchen).
Der Vater Fritz Wenzel fand als Melker auf dem Hofgut Dodenburg Arbeit.

Die letzten zwei gebürtigen Dodenburger,die aus russ. Kriegsgefangenschaft in  Briefwechsel mit ihren Angehörigen standen, kehrten am 10.11.49 (Johann Plein)  und am 30.11.49 (Johann Josten) nach Hause zurück. Der Gesundheitszustand beider  Heimkehrer war zufriedenstellend.

Zu ihrer Begrüßung brachte der im März 1949 gegründete M.G.V. Dodenburg – Heckenmünster beiden ein Ständchen, wobei auch Bürgermeister Müller die Glückwünsche der gesamten Bevölkerung in launiger Ansprache zum Ausdruck brachte.

Seit langen Jahren konnte in Dodenburg wieder einmal das Fest der Goldenen Hochzeit gefeiert werden, und zwar am 8.2.50 .

Es waren die seit 1935 hier ansässigen Eltern der Frau Marg.Minnebeck: Jakob Dockendorf und seine Ehefrau Margarete geb.Metzen,beide gebürtig aus Spang – Dahlem.
Das Jubelpaar erfreut sich noch einer guten körperlichen und geistigen Frische.

Der Ehrentag wurde mit einem Brauthochamt eingeleitet, zu dem die Bevölkerung recht zahlreich erschienen war. Die Feier des hl.Meßopfers wurde u.a. verschönt durch
geistl.Gesänge des Kinderchores und eines Doppelquartetts des Gesangsvereins.
Letzterer sang auch abends bei der weltlichen Feier im Gasthaus Plein, wo ebenfalls einige Schulkinder Gedichte vortrugen.

Zu dem Feste waren 4 Kinder, 12 Enkelkinder und 1 Urenkel des Jubelpaares aus nah und fern erschienen, u.a.sogar aus Lothringen, wo die Familie Dockendorf 14 Jahre gewohnt und der Jubilar als Bergmann gearbeitet hatte.

Das Schuljahr 1949/50 wurde laut Ministerialerlaß in Rheinland – Pfalz auf 1/2 Jahr verkürzt und der Schuljahrsbeginn auf den Ostertermin vorverlegt. Damit ist auch in unserem Lande die Regelung in den anderen westdeutschen Ländern eingeführt.

Die Entlassungen aller im Herbst in die Schule aufgenommenen Kinder finden bis auf weiteres jeweils im Herbst nach Erfüllung der 8 – jährigen Schulpflicht statt.

Adam, Lehrer