Römer – Ausgrabungsbericht

Das Quellheiligtum Wallenborn bei Heckenmünster

von  WOLFGANG BINSFELD

Einleitung

„Drei Quellen liegen oben auf dem Rücken des Berges zwischen Erlenbach und Heckenmünster. …
Die eine ist voll ruhigklarem. Süßwasser, die beiden anderen enthalten in enger…
Umrandung ständig brodelndes, aber kühles Wasser; und zwar kommen sie unter reichlichem und stetigem Aufwallen hervor, treten aber nicht etwa durch eine Zunahme des Wassers über die engen Ränder. …

Manche nehmen übrigens diese Quellen, obgleich sie wegen des übermäßigen Schwefelgehaltes und der durch das stete Wallen verursachten Trübung gar nicht angenehm zu trinken sind, als Medizin. Zwar sind sie gesund für solche, die in krankem Magen Würmer haben – daher werden sie häufig Kindern gereicht -, den Vögeln und Insekten aber bringen sie mit dem Trunk den Tod.“

Mit diesen Worten wird der schon 1415 urkundlich erwähnte1 Wallenborn, jetzt in der Gemarkung Heckenmünster, und seine Umgebung von dem gelehrten Jesuiten Jakob Masen (1606-1681) beschrieben2. Die Schilderung ist nur insofern zu ergänzen (oder zu korrigieren?), als der heutige Wallenborn zwar deutlich schwefelhaltig, die sogenannte Viktoriaquelle jedoch ein wohlschmeckender Säuerling ist.

Daß es sich in beiden Fällen nicht um wasserwerfende Quellen handelt, ist aber eine sehr zutreffende Beobachtung; es sind Sickerwasserlöcher mit jahreszeitlich
wechselndem Wasserstand, durch die hindurch das Gas brodelnd austritt.

Erst etwa 200 Jahre später bezeugt uns eine Notiz in den Jahresberichten der Gesellschaft für nützliche Forschungen für 1869-713, daß der Wallenborn immer noch
„bei Kinderkrankheiten aller Art. . . besonders gegen Wurmkrankheiten“ aufgesucht wird.

Der Volksglaube lokalisiert hier ein Tempelherrenschloß4. 1887 wurden „unweit der Viktoriaquelle“ römische Mauern gefunden; „das Museum ließ. . .
nur in sehr beschränktem Umfange graben5. Der etwas reißerische Name Viktoriaquelle wird auf das Unternehmen zurückgehen,
das bis etwa zum 1. Weltkrieg6 dieses Quellwasser abfüllte und versandte.

J. Steinhausen publizierte den Plan mit den 1887 aufgenommenen Mauern und vermutete in ihnen die Reste einer Quellkultstätte7. Diese Hypothese zu überprüfen, bot sich 1966 gute – und für lange Zeit letzte – Gelegenheit, als im Bereich des Wallenborns westlich des Weges von Heckenmünster nach Erlenbach der Baumbestand
gefällt worden war und eine Neuanpflanzung in Angriff genommen wurde8.

In der ersten Campagne wurde bei den 1887 angetroffenen Mauern begonnen (Bau 1 und 2); so dann konnten weitere Bauten (3 und 4) und ein ganzer Tempelbezirk ergraben werden. Die Ergebnisse dieses Jahres 1966 erforderten es, die Grabung in den dichten Laubwald östlich des Weges auszudehnen, um die Anlagen möglichst
vollständig zu erfassen.

So fand 1967 die zweite, abschließende Campagne statt, die das Gesamtbild abrundete9 (Gesamtplan Abb. 21).
Im Folgenden werden die Bauten nach Sinngruppen vorgelegt. Dabei werden zur Vereinfachung die Himmelsrichtungen so angegeben, als seien die Tempeleingänge genau geostet; Norden im Text entspricht also Nordost der Wirklichkeit. Alle Mauern sind aus  Rotsandstein erbaut, der von dem zwischen der Grabung und dem Dorf Erlenbach sich erstreckenden Bergrücken stammen könnte.

Der Tempelbezirk

Die Bezirksmauer (maceries, -ia, con-, circumsaeptum), 0,60 m breit, ist an den Langseiten etwa 75 m lang; die nördliche Schmalseite ist mit 33 m merklich länger als die südliche mit 28 m. Der Eingang wurde nicht gefunden, er wird in der nördlichen Hälfte der Ostseite gewesen sein, wo die Mauer durch eine wassergefüllte Mulde gestört war, die möglicherweise durch den Ausbruch des Portals entstand.

Südlich von Bau 1 ist die Bezirksmauer einmal etwas nach Osten vorverlegt worden. Im heiligen Bezirk standen südlich der heutigen Schwefelquelle drei Tempel (aedes, fana). Tempel A war ein Quadrattempel mit Umgang (Abb. 1). Maße: Umgang 11,00 X 11,30 m. Umgangsmauer 0,55 m breit. Lichte Breite
des Umgangs 1,90-2,00 m. Cella 5,80 X etwa 6,20 m. Cellamauer 0,65 m breit.

Die Mauern sind besonders stark ausgeraubt, auch von den erhaltenen Teilen waren nur noch die untersten Lagen vorhanden, so daß vom Eingang nichts mehr feststellbar war. Eine grobe Pflasterung des Umgangs war vor allem in der Nordwestecke leidlich erhalten, im westlichen Teil der Cella fand sich ein vollkommen ausgelaugter Estrich; es ergab sich weder in ihm eine Aussparung noch unter ihm ein Fundament für ein Kultbild.

Gleich unter dem Laufniveau war die Erde grauschwarz,es handelt sich offenbar um Infiltrationen des Schwefelwassers, die nach unten unregelmäßig begrenzt sind.
In der vom Schwefel geschwärzten bewegten Erde unter dem Umgang wurden Nigrascherben gefunden, darunter ein Tellerboden und ein Wandstück …

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… mit Kehlung (Gose 299?), weiterhin ein Scherbchen entfärbtes Glas, Inv. 67,80. Als Streufunde wurden außer weiteren Nigrascherben ein Randstück eines Hofheim-Topfes (Hofheim 87 A), Inv. 67,81, und ein Bodenstück aus graubraunem Ton mit Drehrillen geborgen, das innen und außen einen glänzend schwarzen „Lack“-Überzug nach Art der Spätlatene-Ware hat, Inv. 67,83.

Diese Scherben beweisen zwar nicht eine frühe Entstehung des Tempels selbst, weisen aber darauf hin, daß hier, unmittelbar neben der heutigen Schwefelquelle, der Kern der Anlage sein wird.

Tempel B, wieder ein Quadrattempel mit Umgang, ist erheblich kleiner als A (Abb. 1/2). Maße: Umgang 7,70 X 7,70 m.
Umgangsmauer 0,50-0,60 m breit. Lichte Breite des Umgangs 1,25 m. Cella 3,70 X etwa 3,70 m. Cellamauer 0,60 m breit.
Östlich vor dem Umgang lagen zwei 1,30 m breite Sandsteinstufen, die die Treppe zum Tempel bildeten. In der Mitte der nördlichen Umgangsmauer war ein Quader verbaut; hätte er als Unterlager für eine Säule gedient, ergäbe sich eine Diskrepanz zwischen drei Säulen an den Seiten und vier Säulen, wie man sie an der Front postulieren muß.

In der Cella deutet auch hier nichts auf ein Kultbild. Auf einem Estrichrest in der Südwestecke lag ein Follis aus den dreißiger Jahren des 4. Jahrhunderts (Constantinopolis, Coh. 21?), Inv. 67,85; er beweist, daß wenigstens dieser Tempel zu dieser Zeit noch besucht wurde.

Datierungsanhalte für die Erbauung des Tempels gibt es nicht, in einem amorphen Steingewirr etwa 8,00 m östlich des Tempels, das vom Altar stammen könnte, fanden wir einen Sesterz des Marcus Aurelius für Faustina II. (Coh. 169, RIC 166310), Inv. 67,88.

Tempel C ist ein Achtecktempel (Abb. 3-5). Maße: Durchmesser von Ecke zu Ecke 9,30 m. Kantenlänge um 3,70 m.
Mauerbreite 0,95-1,05 m. Von einem Umgang brachten mehrere Suchschnitte keine Spur. Die Mauer ist zwar erstaunlich breit, aber sehr flach fundamentiert. Man wird den Bau daher lieber als ringsum offenen Monopteros rekonstruieren wollen, wie es Koethe bei anderen treverischen Achtecktempeln tat11.

Die Bedachung bestand aus Schiefer. Genau in der Mitte des Tempels war im 19. Jahrhundert eine Grube mit 4,20 m Durchmesser eingetieft worden, um Sickerwasser aufzufangen.
Man möchte annehmen, daß dieses Wasserloch nicht aus reinem Zufall gerade hier angebracht wurde, sondern ein schon bestehendes freilegte oder eher vertiefte. Dafür spricht auch, daß in Höhe des aus Sandsteinschrott bestehenden Gehniveaus Steine lagen, die die Grube begrenzten, und daß in der Grubenwand noch antikes Holz steckte (siehe unten).

Nach Osten hin, also in Talrichtung, hat die Erde die gleichen grauschwarzen Infiltrationen wie Tempel A.
Wir dürfen mit einem nach unten nicht abgemauerten Becken rechnen, durch dessen Wasser die Gase hervorwallten, wie wir das von den noch existierenden „Quellen“ und auch von den beiden Wasserlöchern im heiligen Bezirk kennen. Die Holzrohrleitung außen vor dem Tempel hatte jedenfalls keine Verbindung nach innen, sondern leitete wohl das Regenwasser des Daches ab.

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Quellfassungen in Tempeln kennen wir von Hochscheid12, von Metz-Sablon13 und von Montbouy14.
Das letztgenannte Beispiel mit dem runden Becken in der Mitte zeigt eine besonders nahe Übereinstimmung.

In der inneren Laufschicht lag eine Scherbe eines Goldglimmernapfes aus der Zeit um 100 (Gose 239), Inv. 67,91; an Streufunden ergaben sich ein As des Marcus Aurelius für Faustina II (RIC 1683?), Inv. 67,92, und Scherben der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts, Inv. 67,93. Der schon genannte Holzpfosten aus der Wand der Grube wurde von Herrn Oberstudienrat Ernst Hollstein mit Hilfe der Jahresring-Chronologie auf das Jahr 171 datiert.

Etwa 6 m östlich vor dem Tempel liegt ein flaches Schotter-Fundament von 1,40 X 1,40 m Breite, das auffallenderweise nicht nach dem Tempel, sondern nach den tatsächlichen Himmelsrichtungen orientiert ist. Es dürfte zum Altar des Tempels gehören. Im heiligen Bezirk konnten wir zwei Wasserlöcher auffinden und ausgraben; in ihnen sammelte sich sogleich Wasser, das seitdem durch hervortretendes Gas zum Sprudeln gebracht wird.

Proben zeigten, daß es sich bei dem Gas um fast reines Kohlendioxid handelt15. Beide Wasserlöcher enthielten leider keine datierenden Funde, das südliche wird
eingefaßt von vier etwa im Quadrat stehenden Steinplatten. Dachschiefer, der hier in Mengen herumlag, beweist, daß die Platten hölzernen Ständern als Urlterlage dienten, die ein Dach trugen.

Neben den beiden unteren Platten lag diagonal je eine kleinere, die wohl eine Querstrebe unterfing. Ist die Anlage, an der man Sauerwasser schöpfen konnte,
auch primitiv, so wird sie doch eher der Antike als späteren Zeiten angehören. An die östliche Bezirksmauer lehnt sich innen ein Bau mit H – förmigem Grundriß an, 7,20 m breit und 3,60-3,85 m tief; die Mauerstärke beträgt 0,60 m. Die etwa 1,50 m zurückspringende Quermauer hat an beiden  Enden einen schmalen Durchgang von knapp 0,90 m.

Leider enthielt der eigenartige Bau keine Funde. Eine Deutung aus dem Grundriß allein ist nicht gelungen. Nun haben die gallischen Heiligtümer gern ein Theater. Im Altbachtal von Trier16 und in Möhn17 erkennt man, daß es für die primitiven Kulttheater des Trevererlandes keinen festen Typ gibt. Oberhalb unseres Baues steigt der Hang gleichmäßig an, in der Achse sogar etwas gesattelt.

Das Gelände bietet also eine gute Sitzgelegenheit für zahlreiche Zuschauer. Das Fehlen fester Sitzreihen spricht nicht gegen ein Theater, sie fehlen
auch in Möhn. Wenn in Bauinschriften nur die Errichtung der Bühne (proscaenium) erwähnt wird18, so mag das darauf hindeuten, daß der Zuschauerteil kein eigentliches Bauwerk war.

Die Weihinschrift für ein Theater in Bitburg nennt neben dem proscaenium noch das tribunal19: eine „Loge“ für die Ehrengäste wurde geschaffen, die anderen mochten
selbst für ihre Bequemlichkeit sorgen. Der rückwärtige (östliche) Teil des Baues war nach den dort gefundenen Ziegeln überdacht; nichts hindert uns daran, ihn für die Requisiten- und Umkleidekammer zu halten, aus der die Schauspieler durch eine der beiden Öffnungen auf die Bühne traten.

Diese „Bühne“ wird ebenerdig gelegen haben (Pfostenlöcher sind nicht vorhanden), so konnte auch die davor liegende Sauerwasser-„Quelle“ mit in die Handlung einbezogen werden.

Herbergen

Östlich vom heiligen Bezirk liegt ein langgestreckter, schmaler Bau 1 von 30,90 X 5,60 m, dessen östlicher Breitseite eine Säulenhalle mit 2,00 m lichter Weite vorgelegt wurde. Die Außenmauern und die Brüstung für die Säulenhalle sind 0,60 m stark; der Bau ist durch 0,30 m breite, ohne Verband eingesetzte Zwischenzüge, die Fachwerkmauern getragen haben müssen, in unregelmäßige Räume unterteilt.

Die dritte Zwischenmauer von Norden wurde nach den Grabungen von 1887 ergänzt, die erste von Süden nach einem vermutlichen Ausbruchgraben eingezeichnet.
Nur zum südlichsten der Räume konnte der Eingang festgestellt werden. In diesem Raume und in zwei anderen fanden wir Feuerstellen aus Ziegelplatten, die auf drei Seiten von senkrecht stehenden Sandsteinen umstellt waren.

Die bei den schmalen Räume (im Lichten 1,65 m breit) könnten Flure gewesen sein. An die nördliche Schmalseite ist unter Benutzung der Bezirksmauer ein Schuppen angebaut. In der mittleren Herdstelle lagen Scherben von der zweiten Hälfte des 2. bis in die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts, Inv. 67,96/97; dem entsprechen die Streufunde, unter denen sich ein Dupondius des Marcus Aurelius (Coh. 549, RIC 982), Inv. 67,99, und ein As des Caracalla (Coh. 101, RIC 471), Inv. 67,98, befinden.

Ein ganz ähnliches Gebäude muß Bau 4 gewesen sein, der wie Bau 3 im schon vor der Grabung bepflanzten Gelände lag und daher nur angegraben werden konnte. Er mißt 43,50 X 5,70 m, auch ihm war östlich eine Mauerbank für eine Säulenhalle vorgelegt. Die Stärke der Außenmauern beträgt 0,50-0,60 m, die der eingefügten Quermauern wieder 0,30 m.
Verteilt man die lichte Breite der drei nördlichen Räume, etwa 4 m, auf den ganzen Bau, so ergeben sich zehn gleichgroße Räume. Datierungshinweise fehlen.

Bau 5, der das Heiligtum nach Norden abgrenzt, gleicht den beiden vorgenannten bis auf den Unterschied, daß nicht die geringste Spur einer noch so einfachen Zwischenteilung gefunden wurde. Eine Herdstelle weist jedoch darauf hin, daß auch er bewohnt war. Die Maße sind 31,90 X 6,30 m. Die Mauerstärke beträgt 0,55-0,60 m,
das Fundament springt nach innen 0,12 m vor; die westliche Schlußmauer ist unten 0,90 m breit und verjüngt sich nach oben mit einer äußeren Dossierung.

Die Vorhalle ist im Lichten 1,70 m tief. Ihr westliches Ende war besonders gut erhalten und brachte wichtige Hinweise für die Rekonstruktion (Abb. 6/7). Die Brüstungsmauer war nicht nur in ganzer Höhe erhalten – sie reicht 0,10 m über das innere Laufniveau -, sie hatte darüber hinaus noch ihre alte Abdeckung aus vier Sandstein-Halbwalzen (Länge 0,90-1,45 m), eine fünfte lag verschoben zwischen der Ecke und einem Schwellstein von 2,50 m Länge und 0,60 m Breite.

Die Abdecksteine sind offensichtlich zum zweiten Mal verwendet: Auf der Außenseite sind sie abgearbeitet, der Stein an der Ecke selbst steht etwas über.
Dieser Eckstein hat eine 10 X 9 cm messende Vertiefung, ringsum ist die Wölbung nachträglich abgeflacht; die …

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…übernächste Halbwalze hat wieder eine rechteckige Vertiefung (7 X 15 cm), ebenso der verstürzte Stein (11 X 11 cm).
Der Achsabstand der Zapfenlöcher bei den in situ liegenden Steinen beträgt 2,05 m, das entspricht genau dem Abstand der Vertiefung in der Ecke zum eigentlichen Bau.

Verschiebt man nun den verstürzten Abdeckstein so, daß sein Zapfenloch wieder den gleichen Achsabstand hat, bedeckt er teilweise noch die Schwelle, und zwar gerade dort, wo diese keinerlei Abnutzungsspuren aufweist. In diesen Löchern müssen die Holzpfeiler eingezapft gewesen sein,
die das Vordach trugen.

Die im Bau und vor allem in einer unmittelbar westlich davor liegenden großen Kehrichtmulde gemachten Funde reichen von der Mitte des 2. Jahrhunderts bis in die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts, Inv. 67,118-121; für das Schlußdatum wird ein Antoninian des Postumus (Typ unbestimmbar) wichtig sein, Inv. 67,119c.
Unterhalb von Bau 1 liegt der mächtige Bau 2 (Abb. 8); sein Kern ist eine 24,00 X 12,00 m messende Anlage von 0,75 m breitem Mauerwerk, das auf einer schweren Wackenstickung (sogenannter Dierscheider Kies) ruht.

Im Osten wird sie von vier 1,25 m tiefen und 1,50 m breiten Strebestützen gegen den Bergdruck abgesichert; sie waren dossiert, die Flanken standen also im Aufgehenden nicht über den Bau hinaus, wie es nach dem Grundriß scheint. Der östliche Teil des Baues ist in drei Räume gegliedert, von denen der mittlere seiner Ausmaße wegen ein Flur oder ein Treppenhaus sein dürfte; der nördliche war mit Sicherheit unterkellert, die Treppenrampe war noch vorhanden.

An diesen Bau wurden im Norden und Süden ein Trakt etwa gleichgroßer Wohnräume, im Westen eine Eingangsfassade außen angebaut. Wieviel später das geschah und ob der Anbau nicht noch zur ersten Bauplanung gehört, war durch die Grabung nicht festzustellen; jedenfalls sind die Mauern – wie die östlichen Einbauten nur 0,60 m breit und weniger solide.

An der Westseite ist eine Bauplanänderung festzustellen: Der ursprünglich geplante und schon im Fundament angelegte gerade Abschluß wurde zugunsten der modischen Fassade mit vorspringenden Eckrisaliten aufgegeben; die beiden Eckräume wurden dabei nicht nur nach vorn (Westen) vorgezogen, sondern auch
zur Bauachse hin verbreitert.

Im südlichen Risalit liegt eine Herdstelle der üblichen Art, der nördliche hat eine Tür in der Front. Die anderen je fünf Räume im Norden und Süden haben gleichmäßig eine lichte Ausdehnung von 4,00 X 3,30 m. Der ganze Bau hat so eine Länge von 28,80 m und eine Breite von 19,80 m. Im großen Mittelteil des Hauses fanden wir eine mit viel Holzkohle gefüllte flache Mulde und ein auf sie hinzielendes Gräbchen; dieser Mittelteil ist in der A. Neyses verdankten Rekonstruktion (Abb. 9) auch aus Gründen, die weiter unten darzulegen sind, als offener Hof dargestellt.

Da keine durchlaufende Fundamentbank für Peristylsäulen vorhanden und eine Einzelfundamentierung unwahrscheinlich ist, muß in diesem Fall das Umgangsdach allein durch Streben in der Hofmauer getragen worden sein. Von den beiden Rekonstruktionsvorschlägen mit einem und mit zwei Stockwerken wird man sich lieber für den einfacheren entscheiden; dabei könnte man sich die Eckrisalite auch etwas herausragend vorstellen, ähnlich denen im 2. Vorschlag.

Von Osten gezählt im vierten Raum des Südtraktes wurde ein großes zylindrisches Türschloß aus Eisen gefunden, über dessen Einzelheiten leider auch das Röntgenbild keinen Aufschluß mehr geben kann, Inv. 67,106. Andere ungewöhnliche Funde kamen im Keller zutage, Inv. 67,107: zwei längliche abgerundete Wetzsteine, drei eckige
scharfkantige Schleifsteine, aus Eisen fünf vierkantige Stäbe mit hakenartigem Ende, ein Löffelbohrer mit vierkantigem Dorn, eine Art Spatel mit langem Griff (Abb. 10).

Den Boden des Kellers bildete eine 15-20 cm starke Schicht feinen Sandes, dem Scherben aus der Mitte des 2. Jahrhunderts und der „Niederbieberzeit“ beigemischt waren, Inv. 67,109; darüber lag eine unregelmäßige Brandschicht mit verbrannten Ziegeln und Keramik der gleichen Zeit (dabei ein TS-Stempel Tantalus), Inv. 67,110. Da sich von einem Brand sonst nirgends, nicht einmal auf der Treppenrampe, Spuren fanden, kann es sich nicht um ein ernsthafteres Schadenfeuer handeln.

In einer großen Kehrichtmulde, die diesmal unterhalb des Baues lag, reicht die Keramik von der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts bis in die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts, Inv. 67,112-14. Besonders erwähnt seien TS-Stempel: Elenius f. (Drag. 32), Lippo fec. (Drag. 18/31), Mania[nus]?, Tarra[f.] (Drag. 18/31) und der Stempel [A]CIRGIF auf einem Amphorenhenkel.

Auch die den siebziger Jahren des 3. Jahrhunderts zugeschriebene Ware aus korkigem, schwarzem Ton …

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…mit weißen Einsprengseln2O kommt vor (ebenfalls übrigens in der schon genannten Abfallmulde an Bau 5, bei Bau 3, 6 und 8). Die Reihe der hier gefundenen Münzen ist folgende, Inv. 67,111: As des Nerva (Coh. 61, RIC 60), Sesterz des Trajan, As des Hadrian (Coh. 1347/48?, RIC 833?) – diese Münzen sind stark abgegriffen -, As des
Antoninus Pius für Faustina I (Coh. 42, RIC 1164), As des Marcus Aurelius für Faustina II (Coh. 101, RIC 1639), As des Commodus (Coh. 720, RIC 574), As des Septimius Severus (Coh. 35, RIC 748), zwei Denare des Severus Alexander (Coh. 236, RIC 27 und Coh. 2-56, RIC 44c).

Weitere Münzen an anderen Stellen des Baues bestätigen die bisher gewonnene Datierung, Inv. 67, 102-105: Sesterz des Antoninus Pius für Faustina I (RIC 1076?),
As des Marcus Aurelius für Faustina II (Coh. 123, RIC 1652), Antoninian des Caracalla (?), Antoninian des Tetricus (Coh. 9, RIC 52).

Zwei Centenionales Constantius‘ II wurden erst nach dem Zuwerfen im Bereich von Bau 2 aufgelesen (Coh. 33/36 und 52), Inv. 67,115; sie gehören zu den überaus spärlichen Zeugnissen aus dem 4. Jahrhundert.

In den bisher besprochenen Bauten 2, 1, 4 und vielleicht auch 5 sehen wir Pilgerunterkünfte, hospitalia [sacrorum cele] brandorum gr[atia], wie sie auf einer Weihinschrift aus Wasserbillig genannt werden21. In Pompeji gibt es zwei Herbergen, die mit unserem Bau 2 im Mittelteil eine gewisse Ähnlichkeit haben22; im Hospitium VII 12, 34/35 gruppieren sich die Gastzimmer um einen überdachten Speisesaal in der Mitte, das sogenannte Hospitium Hermetis (I 1, 6/9) am Stabianer Tor hat dagegen einen kleinen Zentralhof, von dem aus Gastzimmer und Stall erreichbar sind.

Die folgenden Beispiele weisen allesamt in der Mitte einen Peristylhof auf23, daher möchten wir auch unseren Bau 2 als Hofherberge rekonstruieren. Ihm besonders ähnlich ist die Mansio in Silchester deshalb, weil auch ihr nachträglich Eckrisalite vorgebaut wurden24.

Weniger ähnlich, doch im Typ verwandt, sind die ebenso gedeuteten Bauten an der Saalburg25 und in Augst26. Über größere Zeit verfolgen läßt sich die Geschichte der Hofherberge in Pilgerheiligtümern. Das klassische Beispiel ist das Leonidaion in Olympia, im 4. Jahrhundert v. Chr. erbaut und mehrfach verändert; ein kaiserzeitliches Gästehaus liegt wenige Schritte nördlich davon.

Kaiserzeitlich ist auch die ausgedehnte Herberge im Asklepieion von Epidauras; hier ist der Grundriß vervierfacht, der zweistöckige Bau hatte so rings um vier Höfe 160 Gästezimmer27.

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Im gallischen Heiligtum von Sanxay sind gleich drei solcher Hofherbergen ausgegraben28, in Britannien besitzt das spätantike Nodens-Heiligtum im Lydney Park eine,
deren Erbauung in die zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts festgelegt ist29.

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Hier liegt hinter dem Tempel ein langgestreckter schmaler Bau mit nebeneinander angereihten Zimmern und vorgelegter Portikus, den der Ausgräber – nach dem Vorbild mehrerer Asklepios Heiligtümer – als Liegehalle für die Inkubation deutet.

Vielleicht handelt es sich auch hier um eine Herberge vom Typ unserer Bauten 1 und 4; jedenfalls haben diese schon deshalb nicht der Inkubation gedient,
weil sie außerhalb des heiligen Bezirks stehen3O – von den Herdstellen in Bau 1 ganz abgesehen.

Daß es jedenfalls solche Langherbergen gab, beweisen spätestantike Beispiele in Qalat Siman, Nordsyrien31, wo der heilige Simeon ruhte, zu dem zahlreiche Christen pilgerten. Übrigens lebt die Hofherberge offenbar fort im islamischen Hof-Han32, vielleicht auch in abendländischen „Hospitälern“33.

Verschiedene Bauten

Westlich vor der Hofherberge 2 verläuft 33 m lang eine gepflasterte Straße (Abb. 11) von 2,75 m Breite, sie endet plötzlich auf beiden Seiten, diente also wohl nur als Wagenanfahrt. Nach Spuren zu urteilen setzte sie sich nur nach Norden als unbefestigter Weg fort und machte hinter Bau 6 eine leichte Biegung nach rechts.

Jenseits der Straße liegt vor der Langherberge 1 eine kleine Anlage in Form von zwei U-förmigen Mauern. Das größere U ist 4,85 m breit; vor seinen beiden Schenkelenden waren in der Flucht des kleineren U je eine rundliche Störung, vielleicht Pfostenlöcher.

Der Zwischenraum zwischen den beiden Mauern beträgt im Osten 1,20 m, innerhalb dieses Abstandes lag entlang der Basis des größeren U ein 0,75 m breiter
gepflasterter Streifen. Die Keramik gehört dem Niederbieber-Horizont an, Inv. 67,100.Unterhalb der Langherberge 4 liegen zwei ähnliche Anlagen, beide etwa 4 m breit.

Die Deutung ist schwierig, zumal Parallelen zu fehlen scheinen. Um Exedren kann es sich nicht handeln, ebenso wenig nach demGrabungsbefund um Latrinen. Dr. N. Kyll dachte bei einem Besuch der Grabung an Devotionalienläden, eine bestechende Erklärung, wenn sie auch nicht durch entsprechende Funde gestützt wird.

Von Bau 3 konnten nur die Außenmaße festgestellt werden, er ist 20,50 m breit und 14,50 + 4,20 m tief. Die Mauerstärke beträgt 0,50 m, beim östlichen Vorbau 0,70 m. Im Fundament dieses Vorbaues waren zerschlagene Halbwalzendecksteine verbaut. Wenigstens die westliche der in der Südwestecke festgestellten
Mauern gehört zu einem älteren Bau.

Außer der üblichen Keramik kamen hier Reste eines Doliums mit Horizontalrand (Hofheim 78), Inv. 67,148a, und Keramik des frühen 2. Jahrhunderts (Hees Taf. 4,5a
und Gose 495/96) zutage, ferner eine Reibschüssel mit Stempel Iustinus f., Inv. 67,116. Ein Antoninian der gallischen Gegenkaiser, vielleicht ein Guß, Inv. 67,117, ist wichtig für den Schlußtermin der Bebauung. Bau 6 hat einen eigenartigen Grundriß bei einem Ausmaß von 15,00 X 12,20 m.

Auf der nördlichen und östlichen Außenmauer (mit 0,72 und 0,80 m Dicke stärker als die anderen) könnten Portikus-Säulen gestanden haben, die beiden Räume hatten je eine Herdstelle. In der Erbauungsschicht lag das Wandstück eines Firnisbechers mit Griesbewurf, vielleicht auch Nigrascherben, Inv. 67,122. Die Lesefunde reichen wie üblich bis in die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts, dazu kommt ein Follis konstantinischer Zeit (Urbs Roma, Coh. 17/19), Inv. 67,123.

Eines unserer Häuser muß die Wohnung des Aufsehers oder Priesters gewesen sein34, Bau 6 bietet sich dazu auch seiner Lage wegen eher an als Bau 3. ,1
Ein ungedeuteter kleiner Hügel südlich von Bau 2 barg außer ungeordneten Steinen wenige Scherben des 2. Jahrhunderts und einen Silberquinar des Augustus (Coh. 386, RIC 221), Inv. 67,145.

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Badeanlagen

Etwa in der Mitte der Grabung, gerade oberhalb des Weges Heckenmünster-Erlenbach, wurde ein ovaler Brunnen (1,50 X 0,64 m) angetroffen, im Osten mit einem schlitzförmigen Auslauf von 0,65 m Höhe, von dem eine Wasserleitung abging, die unterhalb des Weges noch zweimal geschnitten werden konnte.

Diese Wasserleitung bestand aus einem abgedeckten Sandsteinkanal von 0,26 m lichter Breite, dessen Sohle eine 7 cm tief ausgehöhlte Eichenholzrinne von 15 cm Höhe bildete (Abb. 12). Das westliche (obere) Ende der freigelegten Rinne war abgeflacht und in einen querliegenden Schwellbalken aus Eichenholz eingelassen, der seinerseits in die gemauerten Kanalwangen fest eingebaut war.

Damit war die für das Gefälle notwendige Unveränderlichkeit des Niveaus gesichert; das Gefälle betrug etwa 6%35. Von Herrn Oberstudienrat E. Hollstein wurde mit Hilfe der Jahresringchronologie die Schwelle zwischen 56 und 68 n. Chr., die geborgene Rinne in das Jahr 102 n. Chr. datiert, Inv. 67,140. Danach muß entweder die Rinne von einer Reparatur herrühren oder – wahrscheinlicher, da die Schwelle einen alten Trockenriß aufweist – für die Unterlage eine ältere Bohle wiederbenutzt worden sein.

Der dendrochronologischen Ansetzung entsprechen die tief im Brunnen gemachten keramischen Funde, die zwischen dem Ende des 1. und spätestens der Mitte des 2. Jahrhunderts zu datieren sind, Inv. 67,142: Firnisbecher mit Karniesrand und Griesbewurf (Gose 188-190), Einhenkelkrug mit der Spätform der von Hofheim bekannten Lippe (Hofheim 50/51, Hees Taf. 4,5a), Kanne mit zusammengekniffener Mündung (Hofheim 86 B), Topf mit Horizontalrand (Gose 533), dem „Halterner“ ähnlicher Kochtopf (Haltern 58, Hees 126 Nr. 16c).

Außer Scherben und uncharakteristisch bearbeiteten Holzstöcken wurden tief im Brunnen noch Blätter gefunden, unter denen sich, bevor sie vergingen, mit Sicherheit nur die Stieleiche erkennen ließ. Das Heiligtum muß also im Eichen- oder Eichenmischwald gestanden haben, und in der Tat schreibt der ältere Plinius über die Druiden (nat. hist. 16, 249): roborum eligunt lucos nec ulla sacra sine earum fronde conficiunt.

Daß das Wasser im Brunnen leicht sprudelte, wäre vielleicht nicht unwichtig für die Deutung der Anlage. Diese Deutung ist deshalb leider kaum mehr zu finden, weil die Wasserleitung plötzlich unwiederauffindbar abbrach. Gleich unterhalb dieser Stelle war die Erde tief versintert, ein Beweis dafür, daß hier lange Zeit Wasser
ausgelaufen ist.

Möglicherweise war hier eine Zapfstelle für Trinkwasser. Dem Gefälle nach könnte die Leitung aber auch, in einem Bogen oberirdisch geführt, sowohl Bau 7a wie auch das Bad 8 versorgt haben.In der Datierung paßt das Bad nicht dazu, wohl aber Bau 7a. Dieser würde wohl auch der Kapazität nach eher in Frage kommen; dann müßte sich aber das zu postulierende Aquädukt mit einer scharfen Wendung fortgesetzt haben.

Bau 7 ist ein hypokaustierter, von Süden her geheizter Raum von 3,90X4,30 m Ausmaßen (Abb. 13/14). Ost- und Westmauer sind im Süden 0,85 bzw. 0,60 m stark und springen nach Norden innen 0,10 m zurück.

Wir fanden eine Art primitiver „Tegulae mammatae“, die mit ihren Dornen (etwa in Form der Spitze beraubter Pyramiden) eine Stärke von 0,10 m hatten und offenbar hier als Hohlziegel für den Rauchabzug dienten, Inv. 67,124b. Die Nordwand war bis auf die Stickung abgerissen. Auf der Baugrubensohle unter der nördlichen Ecke der
Ostwand fand man eine unerklärte Feuerstelle, einen mit Sandsteinen umstellten Ziegelplattenboden von 1,60 m Länge und 0,50 m Breite.

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Oberhalb von Bau 7 breitet sich eine rechteckige Tonmulde von 5,30 X 4,40 m Umfang aus, die von einer etwa 0,50 m starken „Mauer“ aus Ton begrenzt ist. Diese zweifellos künstliche Anlage mag den Ton für die Dachabdeckung geliefert, wird aber kaum als Wasserreservoir gedient haben.

Bau 7a, gleich nördlich von 7, ist ein in die Erde gelegter Raum mit 3,50 X 5,40 m lichtem Maß (Abb. 13); die Mauern sind außen so gegen die anstehende Erde gesetzt, daß eine Mauerstärke (0,50 m) nur im Westen festzustellen war, wo sich ein kleiner Anbau (im Lichten 0,90 X 1,70 m) mit Backsteinwänden anschließt.

7a war ebenfalls unterheizt, mit der Heizstelle im Osten. Die Hypokaustsäulchen standen im Vergleich zu Bau 7 auf 1,80 m tieferem Niveau; sie waren ursprünglich 0,65 m hoch und trugen zusammen mit einem umlaufenden Mauerabsatz den Ziegelplattenboden. In den Langwänden waren je zwei Kaminaustritte.

Das zeitliche Verhältnis der beiden Räume zueinander, die jedenfalls einzeln gebaut sind, konnte unglücklicherweise nicht geklärt werden. Wegen der geringen Funde ist auch die Datierung nicht ganz sicher.

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Bau 7a stammt nach den dort gefundenen Krughälsen (Gose 368/69, 371) möglicherweise noch aus dem frühen 2. Jahrhundert, Inv. 67,127/28; die in der Asche vor dem Präfurnium von 7 geborgenen Scherben weisen nur grob ins 2. Jahrhundert, Inv. 67,125.

Unklar ist auch die Zweckbestimmung; es könnte sich um ein einfaches Bad vor der Errichtung von Bau 8 handeln. Dafür spricht auch das Stück Bleirohr, das am kleinen Anbau (Wanne?) von 7a zutage kam, Inv. 67,128b. Das große Bad 8 (balineum, thermae) ist 18,20 m breit und ohne Vorhalle 9,70 m, mit Vorhalle
15,00 m tief (Abb. 15).

Die Mauern der Vorhalle haben im Gegensatz zum Kernbau einen Mörtel, der durch Ziegelmehl rötlich gefärbt ist. Die geringste Stärke hat die westliche Vorhallen-Fassade
mit 0,60 m, die größte Stärke die hangseitige Ostmauer mit 1,10 m.

Der Vorraum hat im Norden ein ungeheiztes flaches Becken (Abb. 20, E-F und N-O), vor dessen Brüstung sich ein Ziegelplattenboden und ein durch ein Ziegelband gesäumter Estrich hinziehen. Der Kernbau besteht aus einem kleinen geheizten Raum, einem großen Warmwasserbecken und dem Heizraum.

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Der kleine quadratische Raum (Seiten im Lichten etwa 3,50 m) war in der letzten Periode beheizt (Abb. 20, J-K), für das Präfurnium wurde die Mauer zum Feuerraum durchbrochen. Wenig tiefer liegt eine Bettung für Ziegelplatten, 1,30 m darunter ein weiterer Estrich, zu dem ein Wandputz gehört. Bei der Anbringung des mittleren Estrichs wurde die Westmauer des Raumes etwa 25 cm abgearbeitet und mit einem neuen Putz versehen.

Die Konstruktion, die im großen Raum das Becken auf drei Seiten umschließt (Abb. 20, E-F und G-H), hat wieder einen Mörtel mit Ziegelklein. Sie ist im Westen 2,00 m breit, wobei das Becken 0,70 m auf die Mauer übergreift mit Ausnahme der Südwestecke, wo offenbar Stufen hinabführten.

Im Norden ist der Beckenrand 0,70 m breit, drei Rauchabzüge leiten hier die Warmluft ab (Abb. 16). Zwischen der östlichen Beckenmauer und der Außenmauer
liegt eine tiefe Stickung aus pflasterähnlich gesetzten Sandsteinen, die bewirkt, daß das Ganze gegen den seitlichen Wasserdruck wie eine fast 3 m starke Mauer wirkt, Diese Stickung ist in der nördlichen Hälfte durch einen Stollen unterbrochen, der zwei Verbindungen zur Hypokaustanlage hat und so den Fußboden des Umgangs
erwärmen konnte.

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Das Becken selbst hatte eine Umrandung aus Backsteinen und darüber einen festen Putz mit Ziegelklein; an den Kanten der Sohle und in den senkrechten
Eckkanten war der übliche Viertelrundstab (Abb. 17 und 20, E-F). Getragen wurde das Becken am Rande (außer im Süden) von der umgebenden Mauer und aus dieser herausragenden Ziegeln, in der Mitte von Pfeilern aus quadratischen Backsteinen (22 X 22 cm). Die Grundfläche des Beckens beträgt mehr als 50 qm.

Es konnte eines Baumes wegen kein sicheres Indiz für oder gegen einen Durchgang von diesem Raum zum südlich gelegenen kleineren gefunden werden.

Der Eingang von der Vorhalle her wurde wenigstens mit der südlichen Wange gefaßt; südlich davon vermittelte eine pultförmige Putzschräge den Übergang zwischen dem
Fundamentvorsprung und dem Aufgehenden. An dieser Stelle fällt die breite Beckenwand getreppt zum Becken hin ab, so daß man hier ins Wasser führende Stufen vermuten kann (Abb. 20, G-H).

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Der Heizraum hatte einen gesonderten Eingang von Osten. Vor der Maueröffnung zum großen Becken hin lag westlich ein großer Tuffquader mit Spuren starker Hitzeeinwirkung, dem ein zweiter entsprochen haben muß (Abb. 18 und 20, J-K). Auf dem erhaltenen Quader lag fest vermörtelt ein Ziegel zwischen zwei
deutlichen Rostspuren; hier – wie auf der Gegenseite – muß der Heizwasserkessel montiert gewesen sein.

Zu ihm führte in der Nordostecke eine Treppe hinauf (Abb. 20, L-M), wie wir es aus Pompeji36, aus Lambaesis in Afrika37, in England und auch im Trevererland38 kennen. Das Präfurnium zum kleinen Raum ist erst nachträglich angelegt worden und liegt erheblich höher.

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An der Nord- und Westfront waren noch Reste von Außenputz. Oberhalb des Bades zieht sich eine tiefe Sickerpackung von 1,00 m Breite zur Trockenhaltung des Baues hin, zusätzlich hat die Nordwestecke ein Entwässerungskanälchen (Abb. 20, E-F).

Wir haben es bei Bau 8 nicht mit einem üblichen Bad zu tun. Daß im Vorraum offenbar Auskleidemöglichkeit und Kaltbad vereinigt sind, kommt auch sonst vor; daß ferner der kleine geheizte Raum als Cella media oder Tepidarium keine Wanne aufweist, entspricht sogar der Regel.

Große angewärmte Becken mit, umrahmendem Laufsteg sind neben dem Caldarium im Trevererland nicht unbekannt39. Daß aber das Caldarium fehlt und statt dessen ein großes Becken mit nur leicht anwärmbarem Wasser vorhanden ist, ist eine auffällige Ausnahme.

Offenbar reinigten sich hier die Pilger nicht vom Staub und Schweiß der Reise, sondern machten Badekuren. Dafür sprechen auch drei weißtonige Terrakotta-Fragmente von Muttergöttinnen, die im Bad gefunden wurden, Inv. 67,131/32. (Daß sie in der Rekonstruktion, Abb. 19, zu einer Statuette vereingt sind, soll nicht besagen, daß sie ursprünglich zu einer einzigen Statuette gehört hätten.)

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Wir kennen, wie es scheint, Ähnliches in gallischen Quellheiligtümern. Im schon genannten Montbouy wird die Quelle aus dem Achtecktempel vermutlich weitergeleitet in Thermen, ähnlich ist es in Alesia, und in Mont-Dore sind Tempel und Thermen verbunden40.

Auf Inschriften aus dem Gebiet der Bituriges Cubi werden Bauten den Quellgöttern und der Nutznießung von Menschen gewidmet, werden heilige Quellen und Thermen in
einem Atem genannt41. Am Wallenborn hätte den sicheren Beweis die Wasserleitung erbringen können, die sich jedoch unserem Suchen entzog.

Außer den genannten Terrakotta-Bruchstücken und einer Taube aus rötlichem Ton, Inv. 67,138, barg das Bad keine außergewöhnlichen Funde. Zur Datierung des Baues läßt sich aber einiges sagen. Eine bronzene Scharnierfibel mit reich profiliertem kreuzförmigem Bügel (Hofheim S. 129 Nr. VId), Inv. 67,132, ist der
einzige Fund des 1. Jahrhunderts und daher für die Datierung unergiebig.

Von ganz wenigen Scherben des früheren 2. Jahrhunderts abgesehen, die dicht außerhalb des Bades gefunden wurden, Inv. 67,136a, beginnt die Masse der Keramik in der 2. Hälfte dieses Jahrhunderts und endet etwa 100 Jahre später, Inv. 67,133, 137/138.

Als Streufunde wurden ferner zwei Münzen geborgen, ein abgegriffener Sesterz des Hadrian (Coh. 772, RIC 760), Inv. 67,129, und ein Antoninian des Gallienus (Coh. 862, RIC 267), Inv. 67,133a. Die wenigen bei der Anlage des Entwässerungskanälchens in die Tiefe geratenen Scherben stammen aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts, Inv. 67,136b; sie dürften auch den Bau datieren.

Das Ende ist durch sieben Antoniniane genauer festzulegen, die in der Vorhalle vor der Tür zum großen Becken auf dem Boden lagen, Inv. 67,130: Gallienus (unbestimmt), Claudius Gothicus (Coh. 79, RIC 32?), Tetricus I (unbestimmt), Tetricus I (Coh. 185, RIC 141), Tetricus I (Coh. 99, RIC 101), zwei barbarisierte Exemplare der siebziger Jahre des 3. Jahrhunderts. Danach wird die Aufgabe des Bades mit dem Germaneneinfall von 275/76 zusammenhängen.

Geschichte und Bedeutung

Die Geschichte des gallorömischen Quellheiligtums am Wallenborn bei Heckenmünster beginnt anscheinend in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts. Wir kennen aus dieser Zeit freilich noch keine Anlagen, sondern nur Scherbenfunde, die sich vom Tempel A zum Brunnen hinziehen.

Im frühen 2. Jahrhundert entstanden der Brunnen mit der Wasserleitung und vielleicht die Gruppe 7/7a, wenig später Bau 2, möglicherweise
auch 3 und 6, um die Mitte des 2. Jahrhunderts Bau 5, in der zweiten Hälfte Tempel C, Bau 1 und 8.

In der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts wird die Anlage als Ganzes aufgegeben, offenbar plötzlich und jedenfalls ohne gewaltsame Zerstörung. Anhand der Münzreihe, vor allem im Bad 8, ist die Aufgabe des Heiligtums mit dem Germaneneinfall von 275/76 zusammenzubringen. (Daß es sich um Alemannen handelte, ist weder überliefert noch sonst wahrscheinlich42.

Die gleiche Erscheinung kennen wir von Heiligtümern rechts der Mosel, von Hottenbach43, Hochscheid44, wohl auch von Gusenburg45. Im Neunhäuser Wald bei Serrig fand sich aus dem 4. Jahrhundert einzig eine Münze Konstantins II46 .

In der Südeifel47 hat man sonst wie bei den Siedlungen – bei den Heiligtümern Möhn48 und Odrang49 eine Zäsur nach dem Germaneneinfall bis zum Wiederaufleben in konstantinischer Zeit. Die Kultstätte am Wallenborn hat sich hingegen nie mehr erholt.Wenige verstreute Münzen konstantinischer Zeit – davon eine auf dem Estrich des Tempels B -, eventuell die eine oder andere Scherbe, bezeugen lediglich vereinzelte fromme Besucher.

Von der Mitte des 4. Jahrhunderts an fehlen auch solche Spuren. Über ein Jahrtausend hin setzen die Funde aus bis zu einigen Krugscherben des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, Inv. 67,147a. Eine Rinne von der Grube in Tempel C zur Schwefelquelle und von da zur Viktoriaquelle stammt aus der Zeit um 1900, als hier Sprudelwasser abgefüllt und versandt wurde, ebenfalls Glasflaschen und Scherben von Steinzeugkrügen mit dem eingetieften Stempel der Viktoriaquelle, Inv. 67,147b.

Eine im Schutt über dem Brunnen gefundene neolithische Feuersteinklinge, Inv. 67,29, kann darauf hindeuten, daß schon der jungsteinzeitliche Mensch die „Quellen“ kannte, vielleicht gar kultisch verehrte50. Über die am Wallenborn waltenden Götter berichtet leider nicht ein einziges Fundstück; ob es, wie im Heiligtum von Hochscheid51 und einer Quelle bei Bitburg52, das weit verehrte Götterpaar Apollo Grannus und Sirona war, oder lokale Numina, wie bei anderen Quellkulten der Treverer53, bleibt ungewiß.

Daß die steinerne Diana im Schloßpark des benachbarten Dodenburg von hier stammen soll, berichtet J. Steinhausen54, der sie mit Recht „nicht römisch“ nennt. Möglicherweise hat die Überlieferung die barocke Statue mit einem gleichzeitig gefundenen und wieder verschollenen Götterbild vom Wallenborn verwechselt.

Aber auch diese Möglichkeit führt ebenso wenig weiter, wie die Fragmente tönerner Matronen-Statuetten im Bad55. Das ist um so bedauernswerter, als am Wallenborn eine Kur- und Wallfahrtsstätte der Treverer – wie wir zuversichtlich hoffen – vollständig ergraben wurde mit Tempeln und Bühne, mit Herbergen, Bad und Priesterwohnung,
und zwar zum ersten Male, wenn wir absehen von den jüngsten Grabungen am Tempelbezirk von Hochscheid im Hunsrück, die gerade für Bau 2 und 8 gute Vergleichsbeispiele liefern, aber noch unpubliziert sind56.

Der Quellkult war in der Religion der Gallier von zentraler Bedeutung57. Das bezeugen zahlreiche Ausgrabungen58 und InschrIften. Eigenartigerweise sind die
literarischen Nachrichten aus der Antike äußerst spärlich59.

Wie weit Lukans Schilderung eines schaurigen Eichenhains mit düsterer Quelle zur Zeit Cäsars auf Wahrheit beruht, sei dahingestellt60. Solinus erwähnt im 3. Jahrhundert außer dem britischen Quellheiligtum in Bath auch bei den Galliern heilige Quellen mit heißem Wasser61

Ausonius spricht eine Quelle bei Bordeaux mit folgenden Worten an62:

Salve, urbis genius, medico potabilis haustu, Divona Celtarum lingua, fons addite divis.

Als nach der Christianisierung der Kult der Quellen (und auch der Bäume und Felsen) in den Aberglauben des Landvolks abgesunken ist, hören wir mehr darüber. In den Akten des sogenannten zweiten Konzils von Arles aus dem 5. Jahrhundert63 ist davon die Rede.

Nach heutigem Wissen handelt es sich hier nicht um Konzilsakten, sondern um eine Canon-Sammlung zum praktischen Gebrauch in Gallien. Daß der
betreffende Canon 23 im Gegensatz zu fast allen anderen nicht ein Exzerpt aus den Bestimmungen bekannter Konzilien ist, beweist eine spezielle Bedeutung gerade für Gallien.

Die Regionalkonzilien von Agde (506), Tours (567) und Auxerre (578)64 zeigen, daß immer noch nach heidnischer Sitte an Quellen Gelübde abgelegt und erfüllt werden. Cäsarius von Arles wettert dagegen in seinen Predigten65, eine Verordnung ebenfalls des 6. Jahrhunderts belegt es mit dreijähriger Kirchenbuße66. Wenn Eligius von Noyon im 7. Jahrhundert und St. Pirmin im 8. Jahrhundert67 und gar noch Karl der Große68 sich mit dem gleichen Problem beschäftigen, könnte man das auf die Germanenmission beziehen.

Speziell für das Trierer Land aber kennen wir eine Sendpredigt des 9. Jahrhunderts, in der gleich an zweiter Stelle nach Leuten gefragt wird, die „Hilfe woanders suchen als beim allmächtigen Gott, etwa bei Quellen…“69.

Die Liste fortzuführen, wäre Sache des Volkskundlers. Daher bricht der Autor hier ab und widmet den Aufsatz E. Gose, der sich der Tempelbezirke und Quellheiligtümer des Trierer Landes schon immer besonders angenommen hat, als Dank für väterliche Förderung seit nunmehr 20 Jahren.

Nachtrag

1966/67 wurde am Wallenborn ein römerzeitliches Quellheiligtum ergraben, veröffentlicht in Trierer Zeitschr. 32, 1969, 239 ff. Nachzutragen ist unter den Funden eine zylindrische Holzpyxis, aus einem Stück gedrechselt (Inv. 67, 142a) Abb. 17, gef. im ovalen „Brunnen“ (zu S. 258), ferner an Literatur zu Hofherbergen: F. Gündel, Mitteilungen über röm. Funde in Heddernheim 6, 1916, 42 ff. (zu S. 252).

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profilschnitt 

1 W. Jungandreas, Historisches Lexikon der Siedlungs- und Flurnamen des Mosellandes, Trier 1962, 1090: Wallenburren.
2 Chr. Brower/J. Masen, Metropolis ecclesiae Trevericae, herausgegeben von Chr.  v. Stramberg, 2, Koblenz 1856, 633 f. (Hinweis von Pfarrer Dr. N. Kyll).
3 Jahresber. d. G. f. n. F., Trier 1872, 135 f. mit chem. Analyse von C. Schäffer.
4 J. Steinhausen, Ortskunde Trier – Mettendorf, Bonn 1932, 119; die Sage ist noch nicht ausgestorben. Vgl. auch N. Kyll in diesem Band, S. 336 f.
5 F. Hettner, Westdeutsche Zeitschr. 7, 1888, 299.
6 Eifelführer des Eifelvereins, 21. Aufl. 1920, 22: „Betrieb eingestellt“.
7 J. Steinhausen, Ortskunde Trier-Mettendorf, 119; ders., Archäologische Siedlungskunde des  Trierer Landes, Trier‘ 1936, 354 Anm. 929.
8 Herr Junkes, Dierscheid, machte uns darauf aufmerksam; Herr Oberforstmeister  Erteld erwirkte die Genehmigung des Eigentümers, der Wirus-Werke.
9 Als Vorarbeiter des Museums fungierte Restaurator Maehs; den Gesamtplan mit neu eingemessenen  Höhenschichten schuf A. Neyses, der auch die Reinzeichnungen erstellte. Beiden sei für Anregungen gedankt.
10 Die Bestimmungen der Fundmünzen wurden von Frau Prof. R. Alföldi überprüft und teilweise korrigiert.
11 23. Ber. RGK. 1933, 73 ff. Nr. 21, 23, 24a.
12 A. Grenier, Manuel d’archeologie gallo-romaine IV, Paris 1960, 884 ff.
13 Grenier, Manuel IV, 824 f.
14 Grenier, Manuel IV, 730 ff.
15 Wir danken Herrn Dr. Schottler, dem Leiter des Geologischen Landesamtes Mainz, und seinem Mitarbeiter Herrn Dr. Weiler. Die Analysen wurden vom Chem.  Laboratorium Fresenius, Wiesbaden, durchgeführt.
16 Grenier, Manuel IV, 857 ff., Trierer Zeitschr. 30, 1967, 101.
17 Grenier, Manuel IV, 875; ganz ähnlich das Kulttheater von Saint-Goussaud,ebd. 579 ff.
18 CIL XIII 4132 (Bitburg), 17. Ber. RGK. 1927, 79 Nr. 238 (Hinzerath).
19 Die Deutung als Ehrenloge ergibt sich aus Sueton, Aug. 44.
20 Trierer Jahresber. 13, 1921/22, 106 f., Taf. 12,68-70; E. Gose, L. Hussong, W. Jovy, S. Loeschcke, Der Tempelbezirk im Altbachtale zu Trier 1, Berlin 1938, 94, Taf. 25, 41-56; G. Cüppers-Reinfuß bei W. Reusch, Germania 42, 1964, 114.
21 CIL XIII 4208, Ch. M. Ternes, Les inscriptions antiques du Luxembourg (Hemecht 17, 1965) Nr. 128.
22 T. Kleberg, Hotels, restaurants et cabarets dans l’antiquite romaine, Uppsala 1957, 33 ff.; A. Mau, Pompeji in Leben und Kunst, 2. Aufl. Leipzig 1908, 420 f.
23 Nach R. Meiggs, Roman Ostia, Oxford 1960, 563 ist das bisher sog. Xenodochion  des Pammachius von der Liste der Herbergen zu streichen.
24 G. C. Boon, Roman Silchester, London 1957, 116 ff.; A. L. F. Rivet, Town and Country in Roman Britain, London 1957, 84 mit Abb. 6.
25 Der Obergerman.-Rät. Limes B Nr. 11, 1937, 43 f. mit Taf. 6; als Mansio gedeutet von H. Schönberger (z. B. Saalburg-Jahrb. 16, 1957, 58) und W. Schleiermacher (Der
römische Limes in Deutschland, 2. Aufl. Berlin 1961, 45).

26 R. Laur-Belart, Führer durch Augusta Raurica, 4. Aufl. Basel 1966, 143 ff.
27 E. Kirsten, W. Kraiker, Griechenlandkunde, 2. Aufl. Heidelberg 1956, 181 und 243.
28 Grenier, Manuel IV, 553 ff.
29 R. E. M. Wheeler, Report on the Excavations… in Lydney Park, Gloucester, Oxford 1932, 45ff., der Langbau 49 ff.
30 Der Hofbau und der Langbau im „Judenkirchhof“ bei Gerolstein liegen im heiligen Bezirk, sind also anders zu deuten wie am Wallenborn:  Trierer Zeitschr. 4, 1929, 175 mit Abb. 9a.
31 G. Tchalenko, Villages antiques de la Syrie du nord, Paris 1953, Taf. 83; 210;  vgl. auch Taf. 17 und 68.
32 K. Erdmann, Das anatolische Karavansaray des 13. Jahrh. 1, Berlin 1961, vor allem der Pilger-Han Nr. 59. Verwandter ) Mamlukische und osmanische Bautyp.
33 U. Craemer, Das Hospital als Bautyp des Mittelalters, Köln 1963.
34 Vgl. N. Kyll, Trierer Zeitschr. 29, 1966, 34.
35 Bei verschiedenen Meßpunkten. wurden einmal 6,25%, einmal 5,8% ermittelt.
36 A. Mau, Pompeji in Leben und Kunst, 2. Aufl. Leipzig 1908, Abb. 204.
37 D. Krencker, E. Krüger, Die Trierer Kaiserthermen 1, Augsburg 1929, 212 mit Abb. 288/89.
38 H. Koethe, 30. Ber. RGK. 1940, 111.
39 Koethe ebd., 77 mit Abb. 27/28; 79 mit Abb. 31.
40 Grenier, Manuel IV, 732; 655 ff.; 426 ff.
41 Revue Archeologique Est 7, 1956, 318 ff. mit Verweis auf CIL XIII 1376/77; 1351.
42 J. Steinhausen in Geschichte des Trierer Landes, herausgegeben von R. Laufner 1, Trier 1964, 156.
43 P. Steiner, Trierer Zeitschr. 6, 1931, 139 ff.; 7, 1932, 171 f.
44 W. Dehn, Germania 25, 1941, 111.
45 F. Hettner, Drei Tempelbezirke im Trevererlande, Trier 1901, 87.
46 Trierer ZeitschI‘. 6, 1931, 177 ff.
47 Steinhausen, Archäol. Siedlungskunde 381 ff.
48 Hettner, Drei Tempelbezirke 20.
49 E. Gose, Trierer Zeitschr. 7, 1932, 143.
50 Vgl. dazu die Arbeiten von F. Geschwendt, z. B. 25. Jahresber. des Einbecker Geschichtsvereins, 1961/62, 3 ff.; Vierteljahresschr. Schlesien 1961, 205 f.
51 W. Dehn, Germania 25, 1941, 104 ff.
52 Steinhausen, Ortskunde 37; CIL XIII 4129.
53 Steinhausen, Archäol. Siedlungskunde 354 Anm. 929; E. Gose, Moselland 1942,Heft 4, 6 ff.
54 J. Steinhausen, Ortskunde 76; vgl. E. Wackenroder, Die Kunstdenkmäler des Kreises Wittlich, Düsseldorf 1934, 107 f.
55 Zu Tempelbezirken ohne Terrakotten: N. Kyll, Trierer Zeitschr. 29, 1966, 27.
56 Gerd Weisgerber, der die Publikation vorbereitet, gewährte mir bereitwillig Einblick in seine Unterlagen.
57 A. Bertrand, La religion des Gaulois, Paris 1897, 191 ff.; J. Toutain, Les cultes paiens dans l’empire romain 3, Paris 1920, 300 ff.; C. Vaillat, Le culte des sources dans a Gaule antique, Paris 1932; J. de Vries, Keltische Religion, Stuttgart 1961, 114 ff.
58 Grenier, Manuel IV, Teil 2.
59 J. Zwicker, Fontes historiae religionis Celticae, Bonn 1934-36.
60 Pharsalia 3, 399 ff.; Zwicker, Fontes 48 f.
61 Coll. rer. memorabil. 21, 1; Zwicker, Fontes 89.
62 Ordo nob. urb. 157 f.; Zwicker, Fontes 106.
63 Zwicker, Fontes 128, Concilia Galliae (Corpus Christianorum sero Lat. 148) 1, 119.
64 Zwicker, Fontes 306, 173, 174.
65 Zwicker, Fontes 134, 305, vgl. 135.
66 Zwicker, Fontes 181.
67 Zwicker, Fontes 196-98, 221.
68 Monumenta Germaniae Historica, Capitularia 1, 59 (Cap. 65), vgl. 69 (Cap. 21).
69 N. Kyll, Kurtrierisches Jahrb. 1, 1961, 10.