Schule Heckenmünster

Wie aus den Akten des Landeshauptarchivs in Koblenz hervorgeht, besaß Heckenmünster um 1835 ein eigenes Schullokal, was in Privathäusern eingerichtet war. Der Lehrer war ein von der Gemeinde gedungener Winterlehrer.
In Dodenburg befand sich zur gleichen Zeit ebenfalls ein Schullokal, das vom Lehrer in Heckenmünster mit betreut wurde. Das Schullokal von Heckenmünster befand sich lange Zeit im Hause des Anton Karls.

Da die Zahl der Schüler in beiden Orten damals äußerst gering war, wurden Überlegungen angestellt, die Schulen beider Orte zusammenzulegen. Da die Dodenburger Schüler den Heckenmünsterern an Zahl weit überlegen waren, sollte der gemeinsame Schulstandort in Dodenburg sein.

Gegen diese Pläne sträubten sich die Heckenmünsterer. Sie wollten mit dem Hinweis auf den weiten Schulweg der Kinder die Zweiteilung aufrecht erhalten. Auch sei der Pfarrer, Johann Mayer 1834 – 1849, schon in einem so vorgeschrittenen Alter, daß er den beschwerlichen Weg von Heckenmünster nach Dodenburg nicht des öfteren zurücklegen könne und so seine Aufgabe als Ortsschulinspektor nicht mehr zur Genüge erfüllen könne.

Auch ginge es nicht an, daß in Heckenmünster, dem Pfarrorte, keine Schule sei, sondern in der Filiale Dodenburg. In der Gemeinde Dodenburg sei zudem zur Zeit auch keine geeignete Lehrerwohnung aufzutreiben. Diesem Antrag wurde seitens der Bezirksregierung in Trier mit dem Hinweis darauf, daß in Heckenmünster ebenfalls keine geeignete Lehrerwohnung zur Verfügung stehe, nicht stattgegeben.

Zwischenzeitlich war in der Gemeinde Dodenburg ein Schulhaus errichtet worden. Der Lehrer von Dodenburg und Heckenmünster war auch gleichzeitig der Küster der Pfarrkirche in Heckenmünster. Da in den Akten immer nur der Name eines Lehrers in Dodenburg oder in Heckenmünster genannt wurde, ist anzunehmen, daß ein Lehrer für beide Orte zuständig war.

Die Schule wurde abwechselnd im Winter entweder in Dodenburg oder in Heckenmünster gehalten. In den Jahren zwischen 1872 und 1878 wurde in Heckenmünster ebenfalls ein neues Schulhaus errichtet, das damals 291 Mark kostete. Einige Jahre später, im Jahre 1891, brannte das Schulhaus in Heckenmünster ab.

Der Gemeinderat von Heckenmünster fasste am 08.05.1891 folgenden Beschluss: „1. Daß an Stelle des abgebrannten Schulhauses ein neues Schulhaus für die Gemeinde Heckenmünster in dem nächsten Jahre erbaut werden soll.

Ob dieser Neubau tatsächlich in Angriff genommen wurde, ist ungewiß. Fest steht jedoch, daß Lehrer Jakob Mäling, Lehrer in Dodenburg von 1894 – 1907, zu seinem Dienstantritt, also 1894, die alte Chronik der Schule Dodenburg-Heckenmünster begann, ohne einen Hinweis auf eine zweite Schule in Heckenmünster zu geben. Denkbar wäre die Ablehnung des Baugesuches der Gemeinde Heckenmünster seitens der Bezirksregierung in Trier und die Überweisung der Schulkinder von Heckenmünster nach Dodenburg zum einen aus Kostengründen und zum anderen wegen der geringen Zahl der Kinder.

Im Handbuch des Bistums Trier aus dem Jahre 1894 finden sich für die Pfarrei Heckenmünster nur die Angaben über die Schule in Dodenburg. Die erste Lehrerin in Dodenburg, die für die Schulkinder beider Orte zuständig war, wäre demnach also Johanna Ries, 1887 – 1893, gewesen.

Schule Dodenburg

Wie aus dem Ortskapitel Heckenmünster hervorgeht (siehe dort), gab es im 19. Jahrhundert sowohl in Dodenburg, als auch in Heckenmünster ein Schullokal, das von dem selben Lehrer verwaltet wurde. Der Schulsaal war mit Stroh gedeckt.
Im Jahre 1871 wurde das Dach neu mit Schiefer eingedeckt. Die Kosten beliefen sich auf 150 Mark. (aus dem Beschlußbuch) In den Jahren 1872 – 1878 wurde in Dodenburg ein neu es Schulgebäude errichtet. Die Baukosten betrugen damals 464 Mark. Der Schulsaal war 7,10 m lang und 4,54 m breit.

Zur gleichen Zeit existierte auch noch ein Schulgebäude in Heckenmünster. Über Jahrzehnte währten die Streitigkeiten zwischen beiden Gemeinden um den Schulstandort, da es in beiden Gemeinden nicht genügend Schulkinder gab, um eine eigenständige Schule zu eröffnen. Der Lehrer war auch gleichzeitig als Küster angestellt, mußte also auch in Heckenmünster, dem Pfarrorte, präsent sein.

Andererseits besaß die Gemeinde Dodenburg im 19. Jahrhundert stets mehr Schulkinder als Heckenmünster. Dieses Gerangel änderte sich erst mit dem Brand des Schulhauses in Heckenmünster 1891. Ab diesem Zeitpunkt wurde nur noch in Dodenburg Schule gehalten.

Der erste Lehrer, der nur noch in Dodenburg war, war mit Sicherheit Jakob Mäling 1894 – 1907, aber auch die beiden Vorgängerinnen, Johanna Ries 1887 – 1893 und Barbara Veit 1893 – 1894 wurden in den Akten als „Lehrer in Dodenburg“ bezeichnet. In den Jahren um 1925 stand ein Schulhausneubau an, da das alte Gebäude in einem schlechten Bauzustand war.

In einer Sitzung am 15. April 1925 beschloß der Schulvorstand des Schulverbandes Dodenburg-Heckenmünster mit 5 (Dodenburg) gegen 4 (Heckenmünster) Stimmen, einen Schulhausneubau in Dodenburg in Angriff zu nehmen. Da daraufhin die Vertreter aus Heckenmünster die Beteiligung an den Baukosten ablehnten, beschloß die Versammlung, wiederum mit 5 zu 4 Stimmen, daß die Gemeinde Dodenburg die Baukosten übernehmen solle.

Die Vertreter von Heckenmünster sprachen sich gegen diesen Antrag aus und erklärten: „wir stehen einmütig auf dem Standpunkte, daß die Schule zur Kirche und somit nach Heckenmünster gehört und daß, falls in Heckenmünster das Schulhaus gebaut werden soll, die Kosten zu Lasten des Gesamtschulverbandes gehen müssten“ (aus dem Beschlußbuch des Schulverbandes Heckenmünster-Dodenburg).

Die Schule wurde daraufhin in Dodenburg auf Kosten der Gemeinde Dodenburg im Jahre 1926 errichtet. Der Landwirt Nikolaus Döres erklärte sich bereit, das alte Schulgebäude zu einem Kaufpreis von 1000 Mark zu erwerben. Die Kosten des Schulneubaus wurden auf 35000 Mark veranschlagt.

Zu Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Schule wie überall geschlossen. Regelmäßiger Schulunterricht wurde erst mit dem Lehrer Berthold Adam am 01.12.1948 aufgenommen. Vorher wurde der Schulunterricht vertretungsweise aufrechterhalten. Im Jahre 1956 wurde eine Elektroheizung in die Schule eingebaut. Das alte Schulgebäude wurde im Jahre 1971 privat verkauft.

Jahr18941906193819501955196019651969/70
Dodenburg   34 25 21 10 12
Heckenmünster   15 16 16 21 15
gesamt2223 29 49 41 37 31 27

Die Lehrer

Die Lehrer der Schule Heckenmünster-Dodenburg
1796 – 1806 Peter Wallenborn
1837 – ? Lehrer Funk
1840 – 1845 Matthias Neimes
1845 – 1849 Mathias Gemmel
1849 – 1854 Johann Bauer
1854 – 1856 Mathias Keil
1856 – 1857 Peter Krickel
1857 – 1862 Martin Heinz
1862 – 1863 Bernhard Peters
1863 – 1865 Wilhelm Servatius
1865 – 1866 Joseph Schmitt
1866 – 1868 Mathias Gottesleben
1868 – 1872 Joseph Schmitt
1872 Ludwig Bach
1872 – 1873 Jakob Roerig
1873 – 1874 Nikolaus Endres
1874 – 1876 Heinrich Seibel
1876 – 1877 Johann Mathias Krones
1877 – 1878 Matthias Spang
1878 – 1879 Johann Müller
1879 – 1882 Johann Jonas
1882 – 1884 Johann Hegener
1884 – 1886 Peter Adam
1886 – 1887 Anton Johnitz
1887 Michael Hegener
1887 Robert Wagener

Lehrer der Schule Dodenburg
1887 – 1893 Johanna Ries
1893 – 1894 Barbara Veit
1894 – 1907 Jakob Mäling
1907 – 1917 Lehrer Brand
1917 – 1919 Lehrerin W. Bollinger
1919 Lehrerin M. Monzel
1920 – 1921 Lehrer P. Krämer
1921 – 1931 Wilhelm Bläsius
1931 Lehrer H. Zöllner
1931 – 1936 Robert Schroer
1934 Robert Thelen
1936 – 1948 Wilhelm Wegmann
1948 – 1952 Berthold Adam
1949 – 1956 Margarethe Glöckner (Handarbeitslehrerin) 1952 – 1960 Helmut Thul
1956 – 1960 Frau Thul (Handarbeitslehrerin)
1960 – 1961 Frau Cillien (Handarbeitslehrerin)
1960 – 1966 Martin Klar
1961 – 1966 Martha Klar (Handarbeitslehrerin)
1966 Karl Werner Simon (Vertretung)
1966 – 1971 Heribert Ries
1966 – 1971 Hella Ries

Durch Organisationsverfügung der Bezirksregierung Trier wurde die Volksschule Dodenburg mit Beginn des Schuljahres 1971/72 an aufgelöst. Nachdem schon ab dem Jahre 1969 die Schüler des 9. Schuljahres die Schule in Gladbach besuchten, wurden nun auch die restlichen Schüler dem Schulverband Niersbach-Gladbach zugewiesen.

Die hauptschulpflichtigen Kinder der Gemeinde Heckenmünster besuchten bis zur Fertigstellung der Hauptschule Salmtal ab dem 01. 08.1976 die Volksschule in Hetzerath. Das Schulgebäude wurde in den Jahren 1975/76 noch einmal für schulische Zwecke als Ausweichklasse der damals überfüllten Volksschule Salmtal benutzt.

Die grundschulpflichtigen Kinder der Gemeinde Dodenburg besuchen heute die Grundschule in Gladbach und die grundschulpflichtigen Kinder der Gemeinde Heckenmünster besuchen die Grundschule in Salmtal Ortsteil Salmrohr.

Die hauptschulpflichtigen Kinder beider Gemeinden besuchen die Hauptschule in Salmtal.