Schuljahr 1948/49

Am 1.12.48 wurde Lehrer Berthold Adam nach Dodenburg versetzt, wodurch wieder nach langen Vertretungen,
die sich überall nur ungünstig auf die Kinder auswirken, geordnete Schulverhältnisse grundgelegt wurden.

Kinderzahlen Knaben Mädchen zusammen
Dodenburg 17 17 34
Heckenmünster 8 13 21
gesamt 25 30 55

Personelle Notizen:
Der Seelsorger der Pfarrei Heckenmünster, zu der auch Dodenburg gehört, ist Pfarrer
Friedrich Wäger. Er erteilt auch den Religionsunterricht in der Schule. Trotz seiner 67 Jahre geht er noch
spielend 2 x in der Woche den steilen Waldweg von Heckenmünster nach Dodenburg.

Um den verwaisten Handarbeitsunterricht bewarb sich Frau Marg.Glöckner aus Gladbach.
Sie übernahm den Unterricht nach den Weihnachtsferien. Frau Glöckner ist gelernte Kindergärtnerin.

Ortsbürgermeister in Dodenburg ist Jakob Müller, in Heckenmünster Johann Zunker.

Dem Gemeinderat gehören außerdem an:

in Dodenburg : Nikolaus Lang, Peter Loßbrand, Theodor Minnebeck, Hubert Weyers.
in Heckenmünster: Leonhard Koster, Peter Lautwein, Hans Sabel, Johann Schwall.

Schulvorstand im Gesamtschulverband Dodenburg – Heckenmünster:
Er wurde am 8.12.48 auf 4 Jahre gewählt.

Außer den beiden Ortsbürgermeistern Müller und Zunker gehören ihm an:
aus Dodenburg : Nikolaus Lang,Theodor Minnebeck,Matthias Zunker
aus Heckenmünster: Johann Schuh und Johann Schwall.

Den Vorsitz führt der jeweilige Amtsbürgermeister des Amtes Hetzerath.

Elternbeirat: 
Seit 1945 bestand kein Elternbeirat.

Er wurde erstmalig wieder auf behördliche Anordnung am 6.2.49 gewählt.

Am 30.1.49 sandte ich an allen Wahlberechtigten folgendes Schreiben:

„Betr.Elternbeiratswahl“

Auf Grund neuester Bestimmungen worden aus der Elternschaft wiederum wie vor 1933 Elternbeiräte gewählt.

Für Dodenburg und Heckenmünster findet die Wahlversammlung,
in der der Elternbeirat (3 Mitglieder und 2 Stellvertreter) von den Erziehungsberechtigten gewählt wird, Sonntag,den 6.2.49
um 15 Uhr in der Schule statt.

Das aktive und passive Wahlrecht besitzen alle Eltern der die hiesige Schule besuchenden Kinder,
u.zw. sowohl die Väter als auch die Mütter.
Wahlvorschläge können bis zur Wahlversammlung mdl.oder schriftl. dem Unterzeichneten eingereicht werden.

Die Wahl ist geheim.

Der Wahlvorsteher: Adam, Lehrer

Folgende Wahlniederschrift wurde angefertigt:

Eingegangener Wahlvorschlag :
Peter Oeffling , Dodenburg
Wwe. Anna Karls , Heckenmünster

Ersatzmitglieder:
Hans Wiesbrock, Heckenmünster Margarete Steines, Dodenburg
Anwesend waren 19 Erziehungsberechtigte.

Wahlleiter: Lehrer Adam

Beisitzer: Ortsbürgermeister Müller, Dodenburg, Johann Schuh, Heckenmünster.

Nach Bekanntgabe der Bestimmungen über Aufgaben,Zusammensetzung und Wahl des Elternbeirates durch den Wahlleiter
wurde auf entsprechend vorbereiteten Wahlzetteln die Wahl vorgenommen. Zählung der Stimmen erfolgte durch die Beisitzer.

Ergebnis:
19 abgegebene Stimmen,davon alle 19 mit „Ja“ = 100 %

Damit gilt obiger Wahlvorschlag als gewählt.

Wahlbeteiligung: 19 anwesend von insgeamt 42 Erziehungsberechtigten, an die bestimmungsgemäß die Einladungen ergingen. = 47,6 %.

Der Wahlleiter:
Adam, Lehrer

Am 6.1.49 , dem Tag der Hl.Drei Könige,fand in der Schule ein Elternabend statt,der als Weihnachtsfeier – trotz
der Kürze der Vorbereitungszeit – durchgeführt wurde.

Die Kinder luden alle Eltern,den Herrn Pfarrer,die Ortsbehörden und den Schulvorstand schriftlich dazu ein.
Der Schulsaal war übervoll,nicht alle fanden einen Sitzplatz.Eine kleine Bühne war aufgeschlagen,und der Raum
prangte im schönsten Weihnachtsschmuck.Die Veranstaltung sollte insbesondere auch dazu dienen,daß Eltern und
Lehrer sich gegenseitig kennenlernten.

Hier das Programm:
1) Lied: 0 Tannenbaum.

2) Knecht Ruprecht erscheint mit Rute und Säcklein.

„Von drauß‘ vom Walde komm ich her“.

3) Lied: Alle Jahre wieder

4) (Mädchen in weißem Kleide,Schleier und Sternenkrone im Haar,tritt zu R.,der sich vor ihm verneigt):

“ Das Christkind bin ich genannt.“

5) R.u.Chr.gemeinsam : „Wir Weihnachtsboten sind auf der Fahrt“

6) R.an die Kinder:

„Nun sagt einmal“

7) Lied: Leise rieselt der Schnee.

8) Unterstufe: “ Vom Christkindlein“.

9) Mittelstufe: “ Christkind „.

10) Oberstufe: “ Weihnachten „.

11) R.u.Chr.gemeinsam :

11 Wir danken auch schön „.

12) Lied: Stille Nacht.

13) Gedicht: „Jesuskindlein“.

14) Lied: Susanni.

15) Rupr.dankt:“ Wir danken Euch „.(R.u.Chr.gehen ab.)

16) Ansprache des Lehrers.

17) Theaterspiel: Was Knecht Ruprecht passierte.

18) Lied: 0 du fröhliche.

Der Elternabend kann als gelungen gewartet werden, denn alle Teilnehmer waren sich in dem Wunsche einig,
daß die Schule öfter zu ähnlichen Veranstaltungen einladen möge.

Instandsetzungen:

Für das Etatjahr 1949 richtete ich mein Hauptaugenmerk darauf, die Mittel bewilligt zu bekommen, die die
Beseitigung der im Kriege und in den Jahren vor der Währungsreform an und im Schulhaus (Klassenraum und Dienstwohnung)
entstandenen gröbsten
Schäden ermöglichten. In den Vorjahren war das wegen der katastrophalen wirtschaftlichen Verhältnisse nicht
möglich gewesen. Der Gesamtschulverband setzte für obigen Zweck 1200,-DM in den Etat ein.

Im Laufe des Sommers wurden u.a. folgende Arbeiten durchgeführt:

Neueinzäunung des Dienstgartens, Ausbesserung des Holzschuppens und des Schulhoftores, Neuerrichtung der
Schamwand vor den Knabenaborten, Instandsetzung der Wasserleitung im Heizraum, Anbringung eines
Waschbeckens am Schulhof, Durchführung einer von
den Aborten lahmgelegten Wasserleitung in den Dienstgarten, Ausbesserung der Schulhofumfassungsmauer,
desgl.des Schulofens und eines Ofens in der Dienstwohnung, Anschaffung eines neuen Waschkessels und
Klosetts für den Lehrer, Anstrich des Klassenzimmers und von 5 Räumen der Dienstwohnung, Ausbesserung
der defekten Lichtanlage, Anschaffung einer neuen Klassenbeleuchtung (3 Kugelleuchter), Erstellung einer 5,10 m
langen und 1,30 m hohen Wandtafel aus Hartholzfaserplatte.

Als wichtgste Arbeiten für die kommenden Jahre stehen noch aus:

Instandsetzung der Zentralheizung und der Badeanstalt, Anschaffung eines neuen Heizkessels (der alte ist
im letzten Krieg abhanden gekommen), Abdeckung der Dünger- und Aschengrube, Schutzanstrich aller Außentüren,
der Fensterläden und Fensterrahmen, Beschaffung einer Verdunklungsvorrichtung im Schulsaal.

Adam, Lehrer